Morgenupdate 21.10.2022
Guten Morgen zusammen, ein letztes Mal diese Woche gibt es mein kurzes Morgenupdate.
In Brüssel haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten beim Gipfeltreffen auf gemeinsame Maßnahmen zur Eindämmung der ansteigenden Energiepreise geeinigt. Die 27 Länder haben sich unter anderen darauf geeinigt, an einem gemeinsamen Gaspreisdeckel arbeiten zu wollen. Von der Leyen zufolge unterstützten die EU-Staaten außerdem den jüngsten Gesetzesvorschlag der EU-Kommission, in Zukunft gemeinsam Gas einzukaufen, um die Macht des europäischen Marktes bei der Nachfrage nach Gas zu erhöhen. Zudem soll eine "Kosten-Nutzen-Analyse" für die Deckelung der Gaspreise für den Energiesektor vorgelegt werden. Die Staats- und Regierungschefs nannten keinen Zeitrahmen, wann die Entscheidungen über die Preisobergrenzen fallen sollen.
Die Ratingagenturen Moody's und S&P Global wollen am Freitag entscheiden, ob sie die Kreditwürdigkeit von Großbritannien herabstufen. Damit könnten die Finanzierungskosten des Staates mitten in der Regierungskrise steigen.
Der Bundestag stimmt heute nach einer Debatte über den 200 Milliarden Euro schweren Abwehrschirm gegen die sprunghaft gestiegenen Energiepreise ab. Dazu soll der in der Coronavirus-Pandemie geschaffene Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reaktiviert und befüllt werden.
ADIDAS muss seine Gewinn- und Umsatzerwartungen zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten deutlich zurückschrauben. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft werde in diesem Jahr nur noch bei 500 Millionen Euro liegen, teilte die Nummer zwei auf dem Weltmarkt hinter Nike mit. Das wäre ein Rückgang um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr (1,49 Milliarden).
DEUTSCHE BANK hat einem Insider zufolge Mitarbeiter aus dem Emissions- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking in New York entlassen. Das Institut baut wegen des schwachen Geschäfts mit Übernahmen und Fusionen Personal ab, wie eine mit den Plänen vertraute Person sagte.
PNE - Die US-Investmentbank Morgan Stanley prüft einen Verkauf ihres 40-Prozent-Anteils an dem deutschen Windparkentwickler PNE. Das Cuxhavener Unternehmen bestätigte entsprechende Informationen von Insidern, über die die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte.
CREDIT SUISSE - Im Skandal um mutmaßliche Manipulationen am Devisenmarkt hat die krisengeplagte Schweizer Großbank vor einem US-Geschworenengericht einen Sieg errungen.
Credit Suisse trennt sich von ihrer Beteiligung am Madrider Technologieunternehmen Allfunds 53,9 Millionen Aktien sollen nach Bankenangaben in einem Bookbuilding-Bieterverfahren verkauft werden.
SIKA - Der Schweizer Bauchemiekonzern hat in den ersten neun Monaten erneut ein Rekordergebnis eingefahren. Der Umsatz zog auch dank Akquisitionen um 16,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Franken an, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn kletterte um 15,8 Prozent auf 765,1 Millionen Franken. Sika konnte gestiegene Rohmaterialpreise durch Preiserhöhungen teilweise wettmachen und senkte die Kosten weiter.
Der Snapchat-Mutterkonzern Snap hat sein niedrigstes Umsatzwachstum seit dem Börsengang vor fünf Jahren verzeichnet und damit seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Der Foto-Messengerdienst machte eine Zurückhaltung der Werbekunden angesichts der hohen Inflationsrate für die Entwicklung verantwortlich. "Wir erwarten, dass das operative Umfeld in den kommenden Monaten weiter herausfordernd bleibt", hieß es in einem Brief an Investoren.
Dem US-Kurznachrichtendienst Twitter droht einem Medienbericht zufolge nach der Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk ein massiver Job-Kahlschlag in den kommenden Monaten. Die "Washington Post" berichtet unter Berufung auf Dokumente und Interviews, dass Musk knapp 75 Prozent der rund 7500 Twitter-Mitarbeiter loswerden wolle.
L'Oreal - Starke Nachfrage in Europa und den Vereinigten Staaten hat den Umsatz des Kosmetikkonzerns im dritten Quartal um 9,1 Prozent auf 9,58 Milliarden Euro steigen lassen.
VIVENDI- Das französische Medienunternehmen hat im dritten Quartal den Umsatz auf vergleichbarer Basis um 0,6 Prozent gesteigert, unter anderem dank starken Wachstums der Werbetochter Havas.
GALERIA - Nach der Kündigung des Sanierungstarifvertrags des Warenhauskonzerns durch das Management will die Gewerkschaft Verdi Verhandlungen mit der Unternehmensleitung aufnehmen.
In Japan sind die Kernverbraucherpreise im September so schnell wie seit acht Jahren nicht mehr gestiegen. Wie aus offiziellen Daten der Regierung hervorging, stieg der Kernverbraucherpreisindex (VPI) für das Land, der Ölprodukte einschließt, aber die Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent.
Ungarn würde einem hochrangigen Berater von Minister Präsident Viktor Orban zufolge einen etwaigen Erdgas-Preisdeckel der EU nicht mittragen. Sollten sich die anderen EU-Staaten auf einen solchen Schritt einigen, müsste es wie bereits beim Öl für sein Land beim Gas eine Ausnahme geben, sagt Balazs Orban der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Wirtschaftsverband BGA kritisiert vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges das Lieferkettengesetz. "Die größte Gefahr für den freien Handel ist derzeit nicht der russische Krieg gegen die Ukraine, sondern das deutsche und das europäische Lieferkettengesetz", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, der "Rheinischen Post".
Termine:
EU-Gipfel in Brüssel (2.Tag)
Informelle Tagung der EU-Verkehrsminister in Prag (2. Tag)
Ratingagentur Fitch überprüft Rating von Deutschland
10:00 EZB: Monatliche Indikatoren zu staatlichen Schuldverschreibungen
12:00 Bundesbank-Monatsbericht – Oktober 2022
13:00 EDP Defizit/Schuldenstand des Staates, Herbstmeldung (Eurostat)
13:00 American Express<AXP.N>, Q3
13:30 Verizon<VZ.N>, Q3
16:00 EZ Verbrauchervertr. vorl. Okt -30,0 Ind -28,8
Ich wünsche allen lesenden einen angenehmen Arbeitstag und ein schönes Wochenende. Bis Montag